Ich möchte hier meine Erfahrungen dokumentieren, die ich kürzlich bei einem DSL Anbieterwechsel von Telekom zu O2 mit Rufnummernmitnahme gemacht habe.
Hardware: meine eigene, Fritz!Box 7362SL (debranded)
Umstellungsdatum: 02.07
- Den Telekom-Vertrag nicht selbst kündigen. Den Neuvertrag bei O2 abschließen, Rufnummernmitnahme auswählen (Info: das kostet bei der Telekom um die 8€ pro Nummer). O2 wird die Kündigung bei der Telekom vornehmen. Ihr werdet Briefe / Nachrichten von beiden Anbietern erhalten mit den Kündigungsdaten etc.Da ihr nicht selbst kündigt greift der sog. “Sichere Hafen”. Das heißt: Am Tag der Umstellung geht eure Telefonnummer zwar an O2 über, ihr könnt erstmal nicht mehr telefonieren, die Registrierung der Nummer schlägt fehl. (Das ist ja auch klar, da ja versucht wird diese bei der Telekom zu registrieren und da ist sie nun mal nicht mehr.)
Wichtig: Das Internet läuft erstmal weiter, ganz normal mit den Telekom Zugangsdaten. Das ist genau der Vorteil des “Sicheren Hafens” – ihr bleibt online, auch wenn die Zugangsdaten des neuen Anbieters (bei mir O2) nicht funktionieren.
- Einige Wochen vor der Umstellung erhält man ein Schreiben von O2 mit den DSL Zugangsdaten:
Das Problem hier: Dies sind nur die DSL Zugangsdaten. Ihr bekommt keine Telefon/SIP-Daten. Diese kann man sich im O2 Kundencenter abrufen. Allerdings erst nach Ablauf des “Sicheren Hafens” (bei mir 6.7). Vorher erhält man eine Fehlermeldung, wenn man sich bei O2 registrieren will.
Das ist also ziemlich doof – wie komme ich am Umstellungstag an die Zugsangsdaten? Nur durch Autokonfiguration des Routers/Modems via TR-069. Dies sollten alle Fritz!Boxen der 74xx und 75xx Reihe unterstützen. Bei meinem Modell, der Fritz!Box 7362SL findet man nichts weiter drüber. Ich habe es getestet: es funktioniert auch hier. Ich beschreibe weiter unten, wie ich vorgegangen bin. - Am Tag der Umstellung geht die Telefonnummer kurz nach Mitternacht offline, außerdem kommt es zu einem erneuten Verbindungsaufbau der DSL-Verbindung. (meine Geschwindigkeit wird sich auch nach der Umstellung nicht ändern.)
Da die Rufnummer jetzt eh nicht mehr funktioniert, lösche ich diese aus den “Eigenen Rufnummern”. Es sind jetzt keine weiteren Telefonnummern konfiguriert.
Das Internet läuft erstmal mit den Telekom-Zugangsdaten weiter. Laut O2 Schreiben, soll die Umstellung zw. 8 und 12 stattfinden. Es ist bereits nach 8 und deshalb ändere ich die Zugangsdaten einfach auf O2.Interessant hierbei: Ich mache das ganze remote – bin also nicht zu Hause. Die Verbindung auf die Fritz!Box findet über das Internet statt.
Die Neueinrichtung der Internetverbindung erledige ich über den Assistenten:
Gebt die Daten aus dem Willkommensschreiben ein:
Ich persönlich habe die Prüfung der Verbindung nicht gewählt:
Nach dem Klick auf Weiter wird die Konfiguration geschrieben.
Schaut man unter Internet –> Zugangsdaten so stellt man fest, dass es hier jetzt die Lasche “Anbieter-Dienste” gibt. Das deutet schon mal darauf hin, dass eine Auto-Konfiguration via TR-069 möglich sein sollte.
Und so ist es dann auch, die Telefonnumer wurde automatisch eingerichtet.
Da ich die Telefonnummer und die entsprechenden SIP-Daten anderweitig einsetzen möchte (auf einem anderen Gerät manuell konfigurieren) lese ich die Zugangsdaten jetzt ganz einfach aus der Fritz!Box Konfiguration aus. Fertig.
Ja, wer mindestens eine Woche auf sein Telefon verzichten möchte, der wechselt zu O2. Und bei jedem Technologiewechsel (in meinem Falle von ADSL zu VDSL) wiederholt sich das Theater.
Noch schlimmer: sämtliche O2-Mitarbeiter haben keine Ahnung von alledem, somit kann man sich täglich mehrere Stunden in Warteschleifen und mit sinnlosen Gesprächen um die Ohren schlagen.
O2? Nie wieder!